Donnerstag, April 25, 2024

Ältere Krebspatienten profitieren von guter Information

Die postoperative Behandlung durch Patienten-Empowerment – um ältere Krebspatienten durch Information und Mitentscheidung zu unterstützen – zeigte Vorteile.

Ältere Krebspatienten erholen sich nach schweren operativen Eingriffen nicht so leicht wie junge Patienten. Umso wichtiger ist eine gezielte Nachbetreuung und Aktivierung. Hier zeigen Methoden des Patienten-Empowerment und Aufklärung eine deutliche Wirkung. So können Komplikationen und längere Krankenhausaufenthalte vermieden werden, wenn ältere Krebspatienten gut über Verhaltensweisen vor und nach einer Operation informiert sind.

 

Patienten-Empowerment hilft Krebspatienten

Patienten-Empowerment unterstützt und befähigt Krebspatienten, sich aktiv an ihrer Genesung und Rehabilitation zu beteiligen. Dies erhöht nicht nur ihre Autonomie und Mündigkeit nach einer Operation, sondern führt auch zu deutlich besseren Behandlungsergebnissen bei chronischen Erkrankungen. In einer von der Deutschen Krebshilfe geförderten Studie zur Patientenmitbestimmung haben Forscher um Prof. Dr. Claudia Spies, Direktorin der Medizinischen Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin, unlängst belegen können, dass ältere Krebspatienten nach schweren Eingriffen von zusätzlicher genesungsfördernder Information profitieren. Die Wissenschaftler zeigen, dass Patienten-Empowerment zu besseren Rehabilitationsergebnissen und damit zu mehr Lebensqualität führen kann.

Insbesondere hinsichtlich postoperativer Schmerzen konnten ältere Krebspatienten durch die verbesserte Behandlungsqualität profitieren.

Im Rahmen der Studie sind Patienten in einem Alter von über 65 Jahren, die sich einer großen Krebsoperation unterziehen mussten, in zwei Gruppen aufgeteilt worden: Die Interventionsgruppe erhielt eine Broschüre mit Informationen rund um das Verhalten an den Tagen vor und nach der Operation sowie Tipps zur aktiven Beteiligung an der Genesung. Weiterhin wurden die Patienten angehalten, über den Behandlungszeitraum ein Tagebuch zu führen. Die Kontrollgruppe bekam keine zusätzlichen Informationen.

Das Ergebnis: Insbesondere hinsichtlich postoperativer Schmerzen konnten die Forscher eine verbesserte Behandlungsqualität nachweisen. „Eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit oder ein schlechter Ernährungsstatus haben neben der Schwere und Länge einer Krebsoperation entscheidenden Einfluss auf den kurz- und langfristigen Erfolg eines Eingriffs bei älteren Krebspatienten. Begrenzte präoperative Leistungsfähigkeit geht meist auch mit einer geringen Akzeptanz und Umsetzung von Patienten-Empowerment-Angeboten einher.

*Schmidt, M., et al., Patient Empowerment Improved Perioperative Quality of Care in Cancer Patients Aged ≥ 65 Years – A Randomized Controlled Trial. PLOS ONE, Sept. 2015. doi: 10.1371/journal.pone.013782

Quelle: www.charite.de

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