Samstag, April 20, 2024

ABC-Schützen mit Diabetes Typ 1

Für ABC-Schützen mit Diabetes Typ 1 und für ihre Eltern sowie dem betreuenden Lehrpersonal stellt die Umstellung auf den Schulalltag eine Herausforderung dar.

Mit der Einschulung beginnt für kleine ABC-Schützen – den Schulanfängern – nach den Sommerferien ein neuer Lebensabschnitt. Für ABC-Schützen mit Diabetes Typ 1, aber auch für ihre Eltern und betreuenden Lehrer kann die Umstellung auf den Schulalltag anfangs eine größere Herausforderung sein.

In Deutschland sind etwa 30.500 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre an Diabetes Typ 1 erkrankt. Sie müssen täglich mehrmals Blutzucker messen und darauf ihre Mahlzeiten abstimmen sowie Insulin spritzen beziehungsweise ihre Insulinpumpe kontrollieren und die passende Insulindosis einstellen.

ABC-Schützen mit Diabetes Typ 1

ABC-Schützen bzw. betroffene Grundschüler benötigen anfangs meist noch Hilfestellung. Der Übergang vom Kindergarten in die Schule ist schon für Familien mit Stoffwechsel gesunden Kindern häufig mit größeren Veränderungen und mehr Selbstständigkeit verbunden: Sei es, dass der Schulweg eine Busfahrt in einen anderen Ort erfordert oder dass sich Schulanfänger ohne bisherige Freunde in einer neuen Klasse eingewöhnen müssen. Kinder mit Diabetes müssen zudem ihre Therapie auf den neuen Tagesablauf abstimmen und eigenverantwortlich mit der Stoffwechselerkrankung umgehen.

„Haben Eltern ihre Kinder bei bestimmten Abläufen wie bspw. bei Blutzuckermessungen im Kindergarten noch unterstützt, ist das in der Schule häufig nicht mehr möglich und sinnvoll“, sagt Michaela Heinrich, Sozialarbeiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und erklärt: „Viele Eltern diabeteskranker Kinder machen sich Sorgen, ob ihr Kind mit den notwendigen Therapiemaßnahmen parallel zum neuen Schulalltag überfordert sein könnten, gerade, wenn ihre Kinder noch nicht lesen und rechnen können.“ Die Lehrkräfte sind in der Regel nicht zu Diabetes geschult.

Schulbegleiter für ABC-Schützen

Die Lösung in einer solchen Situation kann – neben der Installierung eines Pflegedienstes – auch ein Schulbegleiter sein: Je nach Region werden sie auch Schulhelfer, Schulassistenz oder Integrationshilfe genannt und sorgen dafür, dass Kinder mit einem Förderbedarf am Schulalltag teilnehmen können: Sie unterstützen sie bei den täglichen Therapiemaßnahmen und können sie auch bei Ausflügen oder Klassenfahrten begleiten. Die Beantragung eines Schulbegleiters kann von Region zu Region unterschiedlich sein. In der Regel können Eltern betroffener Kinder gemeinsam mit der Schule einen Schulbegleiter beantragen.

Michaela Heinrich beantwortet im nächsten diabetesDE-Experten-Chat am 4. August 2016 zwischen 15 und 17 Uhr Fragen zum Thema „Mit Diabetes in der Schule“. Darüber hinaus hat die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie e.V. (AGPD) zusammen mit diabetesDE eine Broschüre für den Umgang mit diabeteskranken Kindern für Lehrerinnen und Lehrer herausgegeben.

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